Kammermusik Festival
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6. bis 22. März 2026
Liebe Freunde der Kammermusik,
wir laden Sie herzlich ein zur 16. Ausgabe des Finsterwalder Kammermusikfestivals. Die sechs Konzerte im März 2026 stehen unter dem Titel „Sehnsucht“ und genau diese möchten wir in Ihnen
wecken.
In unserer heutigen Welt wird unser Sehnen oder Verlangen nach Schönem, Neuem, nach Abenteuer und Ferne, Perfektion und Unterhaltung, den neusten Errungenschaften in Technik und Spielerei stets
befeuert. Wir alle sind dem tagtäglich ausgesetzt und kommunizieren genau darüber mit unserer Umwelt meist in digitaler Form. Aber was ist „Sehnsucht“ eigentlich? Ist es die Suche nach dem Sehnen
oder eine sich sehnende Sucht? Einerseits sehnen wir uns nach unerfüllten Wünschen, fernen Menschen oder nicht in unserem Besitz befindlichen Dingen. Andererseits kann das Sehnen auch eine
Antriebskraft sein, eben jene unerfüllten Wünsche zu erfüllen. Ob es dann ein gutes oder schlechtes, freudiges oder trauriges Sehnen ist, kann nur jede und jeder für sich selber entscheiden. Wir
möchten mit unseren Konzerten das Bewusstsein der Zuhörerinnen und Zuhörer schärfen und sie sensibilisieren für eigene Sehnsüchte und deren Erfüllung, so, wie wir Sehnsüchte offenlegen möchten
von vergangenen Epochen und ihren Komponistinnen und Komponisten. Wir hoffen, Sie als Publikum damit gewinnen zu können und sich anstecken zu lassen im positiven musikalischen ästhetischen Sinne. Die
Musikerinnen und Musiker der Ensembles unserer diesjährigen Konzerte bringen ihre eigenen Ideen zum Thema „Sehnsucht“ mit ein und vermitteln sie dem hiesigen Publikum musikalisch und in ihrer
persönlichen Moderation während der Konzerte.
Eröffnet wird das kommende Festival mit einem Streichquartett. Das neu gegründete Sinopoli Quartett mit Musikern aus der Semperoper spielt seine erste Saison in dieser Besetzung um Robert Lis, dem zweiten Konzertmeister der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Mit einem Satz aus dem berühmten „Amerikanischen Quartett“ von Antonín Dvorak wird ihr Konzert und damit auch das Festival eröffnet, und die Zuhörerinnen und Zuhörer können anschließend durch die deutsche Romantik und den französischen Impressionismus reisen.
Gleich das zweite Konzert wird von dem internationalen vierhändigen Klavierduo Jost Costa mit der französischen Pianistin Yseult Jost und dem portugiesischen Pianisten Domingos Costa gestaltet. Unter dem Thema „Traumwandler“ passt sich ihr gewähltes Programm in die unbewussten Sehnsüchte des Publikums ein. Im ersten Teil ihres Konzertes beschäftigen sie sich vor allem mit Franz Schubert und den sehnsuchtsvollen Klängen der Frühromantik. Einen besonderen Exkurs bildet der zweite Teil ihres Duo-Abends mit einer großen sinfonischen Dichtung von Franz Liszt und den inspirierenden Klängen des Impressionisten Claude Debussy. Reine Klavierabende nehmen einen besonderen Stellenwert in unserer Kammermusikreihe ein, um den Steinway-Flügel der Kulturweberei zu seiner vollen Klanggröße zu entfalten.
Das zweite Konzertwochenende mit dem dritten und dem vierten Konzert wird von zwei neuen Ensembles gestaltet. Das traditionelle Klaviertrio accio piano trio aus
Salzburg stellt zwei Fragmentsätze von Wolfgang Amadeus Mozart den Kompositionen von vier Komponistinnen der Spätromantik und der Moderne gegenüber. Dieser Spannungsbogen wird besondere und
überraschende Momente in diesem dritten Konzert bilden.
In dem Sonntagskonzert mit dem QUATUOR BLANC hingegen stellt sich eine ganz neue Konstellation bei unserem Festival vor. Die ungewöhnliche Besetzung um den Geiger und Komponisten Hans-Christian
Jaenicke aus Hamburg spiegelt die ganze Variabilität von Kammermusik wider. Mit den internationalen Musikerinnen und Musikern an Flügel, Akkordeon, Kontrabass und Violine wird die berühmte
Streicherserenade Antonín Dvoraks in einer Bearbeitung für eben jene Besetzung erklingen. Zwischen den Sätzen wird sie durch kleine verspielte zeitgenössische Interludien des Komponisten Jaenicke
unterbrochen. Im zweiten Teil des Abends wird außerdem die Sehnsucht nach der Ferne durch die Zeiten und Epochen hinweg mit einem Tango-Concerto deutlich gemacht werden. Der Rhythmus des Tangos wird
hierbei als verbindendes Element und Puls der Sehnsucht dargestellt.
Wir freuen uns ganz besonders, dass auch in diesem Jahr zwei Kinderkonzerte mit eben jenem QUATUOR BLANC stattfinden können. Zwei bis dato noch nicht vorgestellte Instrumente - das Akkordeon und der Kontrabass - sollen den instrumentalen Horizont der Kinder erweitern. Auch musikalisch verspricht es durch die abwechslungsreiche Musik aus dem Abendprogramm eine unterhaltsame Stunde für die Kinder und Jugendlichen zu werden. Der rege Zuspruch für die Kinderkonzerte alljährlich belohnt unsere Bemühungen, Kinder und Jugendliche für klassische akustische Musik zu sensibilisieren und zu begeistern.
Der fünfte Konzertabend hält einen Liederabend für unser Publikum bereit. Der Pianist Frank-Immo Zichner gestaltet gemeinsam mit der Sopranistin und Professorin Mirella Hagen einen Liederabend der Extraklasse. Lieder von Mendelssohn, Schumann, Schubert, Brahms und Hugo Wolf bringen die sehnsuchtsvollen Momente von Lyrik und Musik zu einer besonderen Einheit zusammen. Unterstützt werden sie dabei von der hervorragenden Klarinettistin Shelly Ezra.
Den Abschluss des 16. Kammermusikfestivals bildet unser eigenes Ensemble, das Weimarer Klavierquartett, welches fast jedes Jahr eines der Konzerte gestaltet. Es ist uns ein besonderes Anliegen zwei Komponistinnen mit ihren Klavierquartetten vorzustellen. Fanny Hensel (geb. Mendelssohn) und die Kroatin Dora Pejačević eint die Sehnsucht neben ihrem Können als Instrumentalistinnen, als Komponistinnen in Erscheinung zu treten und sich damit ausdrücken zu dürfen. Während es Fanny Hensel erst mehr als hundert Jahre nach ihrem Tod vergönnt war, editiert zu werden, wurden die Werke Dora Pejačevićs schon zu ihren Lebzeiten europaweit aufgeführt. Als verbindendes Element stellen wir Robert Schumanns Klavierquartett als romantischen Abschluss ans Ende des sechsten und letzten Konzerts.
Vor den drei Sonntagskonzerten bietet die Kulturweberei den Konzertgästen die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen ab 15.30 Uhr in der Shedhalle auf das Kammerkonzert einzustimmen. Im Anschluss an die Konzerte gibt es außerdem stets die Möglichkeit mit den Musikerinnen und Musikern ins Gespräch zu kommen. Wir freuen uns auf ein abwechslungsreiches Programm unter dem Titel „Sehnsucht“ und auf Ihre Teilnahme. Wir hoffen Ihre Sehnsucht für unser Finsterwalder Kammermusikfestival 2026 wecken zu können!
Ihre künstlerische Leitung
Johanna Zmeck und Nassib Ahmadieh
mit der Stadt Finsterwalde als Veranstalter
Kammermusik Festival
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